UX-Designer*in werden: acht hilfreiche Websites

12.4.2024
Lesezeit: 9 Minuten

UX steht für User Experience, was sich wiederum in Benutzer-Erfahrung übersetzen lässt. Und nun, da dies geklärt ist, möchte ich mit dir etwas tiefer in dieses spannende Thema eintauchen.

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Inhalt auf einen Blick

Inhalt auf einen Blick

  1. Wie lässt sich UX definieren?
  2. Was ist die Aufgabe eines*r UX-Designers*in?
  3. Gehalt für UX-Designer*in in der Schweiz
  4. UX-Designer*in werden: Studium, Tutorials, Kurse & Workshops
  5. Kann man auch ohne spezifische (teure) Weiterbildung UX-Designer*in werden?
  6. Mein Fazit zum Thema «UX-Designer werden»

Wie lässt sich UX definieren?

Ausgezeichnete Frage. (Du siehst es zwar nicht, aber ich klopfe mir gerade selbst auf die Schulter). Um es erst mal ganz grob zu umreissen:

UX steht für User Experience und beschreibt die Erfahrung, die ein Nutzer bei der Bedienung eines Produkts macht. Kurz gesagt: Das Gefühl, dass du bei der Nutzung empfindest.

Die Suche nach einer belegten, fundierten wissenschaftlichen Definition der User Experience führt dich allerdings ins Nirgendwo. Die gibt es nicht. Ich hole jetzt etwas weiter aus und biete dir meine Darstellung:

Die Nutzererfahrung beschreibt Sensationen, die du bei der Produktnutzung erlebst. Sie ist demnach etwas rein Subjektives, da jede*r die gemachten Erfahrungen anders wahrnimmt. Beeinflusst wird die UX durch verschiedene Faktoren. Dazu gehören zum Beispiel die Informationsstruktur, das visuelle Erscheinungsbild, die Nutzerfreundlichkeit, das Interaktionsdesign und – ganz wichtig – das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine. Warum mir der letzte Punkt ganz besonders am Herzen liegt, kannst du in meinem Artikel «Tante Emma ist der Schlüssel zum Erfolg» nachlesen.

Was ist die Aufgabe eines*r UX-Designers*in?

Dein Job als UX-Designer*in ist es demnach, diese Faktoren zu einem stimmigen Bild, beziehungsweise zu einem stimmigen Erlebnis, zusammenzufügen. Du bist dafür verantwortlich, die Kundenzufriedenheit – und somit logischerweise auch die Kundenloyalität – durch die Interaktion mit dem Produkt zu steigern.

Das liest sich einfach, ist aber in der Umsetzung eine hohe Kunst. Es gilt schliesslich zu antizipieren, was die Nutzer*innen möchten und wie sie ticken. Unterschiedliche Zielgruppen haben beispielsweise in Bezug auf eine Website völlig andere Erwartungen. Ein Fashion-Onlineshop für Streetwear sollte funky, cool und lässig erscheinen. Jeder Klick zum nächsten Touchpoint soll Spass machen, überraschen und Neugierde wecken. Im Vergleich dazu sollte die Website eines globalen Chemiekonzerns nüchtern, zukunftsweisend und vertrauenswürdig wirken. Die Nutzer*innen klicken sich hier ohne Schnickschnack und geradlinig durch die Seite.

Du agierst als Schnittstelle zwischen den Nutzern*innen und dem Entwicklerteam. Das fächert deine Aufgabe in verschiedene Bereiche auf. UX-Design fängt bei der Wettbewerbsanalyse an und geht über Marktforschung bis hin zur Qualitätssicherung.

Voraussetzungen für UX Design

Jeder Mensch kann UX-Design lernen. Auch ohne Vorkenntnisse. Das möchte ich niemanden absprechen. Ich möchte aber ehrlich mit dir sein. Eine gute User Experience zu kreieren, ist kein Pappenstiel. Hier sind Vorkenntnisse in Marketing und in Betriebswirtschaft nicht nur «nice to have». Sie sind meines Erachtens Voraussetzungen, die jeder*e erfüllen muss, um UX-Designer*in zu werden und um in diesem Job erfolgreich zu sein. Zudem ist es unerlässlich, benutzerzentriert zu denken und zu handeln.  

Gehalt für UX-Designer*in in der Schweiz

Laut dem IT-Entwickler-Portal SwissDevJobs liegt die Verdienstspanne in UX / UI zwischen 80.000 CHF und 140.000 CHF pro Jahr. Das Durchschnittsgehalt liegt bei 105.000 CHF. Davon ausgehend bleiben jeden Monat circa 8.750 Stutz auf deinem Konto hängen.

  (Quelle: https://swissdevjobs.ch/de/salaries/UI-UX-Designer/all)

UX-Designer*in werden: Studium, Tutorials, Kurse & Workshops

Eine stimmige, erfolgreiche User Experience zu erschaffen, das will gelernt sein. Ein aufwändiges Studium ist dazu nicht zwingend nötig. Wobei die Job-Chancen mit einem Master in UX-Design in der Tasche wahrscheinlich höher sind. Und du lernst im Studium nicht nur Fachliches, sondern auch die Herangehensweise und viel Hintergrundwissen.

UX-Designer*in Studiengänge in der Schweiz

Solltest du dich für den Studienweg entscheiden, dann hast du in der Schweiz geniale Optionen. So bietet zum Beispiel die Fachhochschule Graubünden ein Studiengang an, der sich explizit auf UX konzentriert. Innerhalb von zwei Jahren (individuell auch bis zu vier Jahre) gehst du hier in die Tiefe. Mit dem Abschluss hältst du dann den beeindruckenden – und für Visitenkarten ungeeigneten – Titel «Master of Science FHGR in User Experience Design & Data Visualization Studienrichtung User Experience Design» in den Händen. Die UX Schweiz ist eine weitere Adresse, die spezifische UX-Weiterbildungen und Studiengänge anbietet.

Wenn du UX-Designer*in werden möchtest, dir die Zeit für ein Studium aber fehlt, dann ist das kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Im Netz findest du einen fast schon unüberschaubaren Wust an Workshops, Tutorials und Weiterbildungen im Bereich UX/UI. Ich stelle dir hier mal ein paar davon vor.

Zertifizierte Weiterbildungen im Bereich UX/UI

Udemy - Ultimate Guide to UX

EN | 0 - 200 € pro Kurs | Dauer: Zwei bis drei Wochen

In Sachen Online-Weiterbildungen ist Udemy einer der Platzhirsche. Hier findest du allein im Bereich UX / UI mehr als 300 Kurse. Inhaltlich geht es von den Grundkenntnissen über Techniken bis hin zur Anwendung von UX-Design Tools und guten Tipps für die Jobsuche als UX-Designer*in. So weit – so cool. Allerdings werden die Tutorials, Videos und Kurse nur in Englisch gehalten. Und die Kosten für die jeweiligen Kurse rangieren zwischen 0,- und 200,- Euro.

Coursera - Learn User Experience Design

EN | 30 - 100 € pro Kurs | Dauer: Fünf Wochen

Bei Coursera handelt es sich ebenfalls um eine Plattform für allerlei Weiterbildungen. Mit dem fünfwöchigen UX-Einsteiger-Kurs erhältst du hier eine umfassende und fundierte Möglichkeit, um UX-Designer*in zu werden. Der Kurs selbst ist vom Georgia Institut of Technology entwickelt und findet ausschliesslich online statt. Die Kurssprache ist Englisch, wobei dir aber deutsche Untertitel zur Verfügung stehen. Wenn du Interesse an diesem Kurs – oder einen der anderen rund 7000 Aus- und Weiterbildungen von Coursera – hast, dann musst du mit 30 bis 100 Euro pro Lehrgang rechnen. Ein paar Kurse sind kostenlos.

LearnUX

EN | 15 USD pro Monat | Dauer: eigene Lerngeschwindigkeit

Mit dieser Tutorial- und Kursplattform hast du ein sehr zielgerichtetes Learning-Tool in der Hand. Die zahlreichen Kurse fokussieren einzig und allein auf UX und UI, was dir auf deinem Weg hin zum*r UX-Designer*in perfekt in die Karten spielt. Hervorzuheben sind Video-Anleitungen für Designtools wie zum Beispiel Adobe XD, InVision Studio und Sketch. So kannst du dir schon Vorfeld ein gutes Bild davon machen, welches Tool dir am besten passt und/oder auf dein Projekt zugeschnitten ist. Die Mitgliedschaft bei LearnUX kostet 15 USD pro Monat oder 144 USD pro Jahr.

LinkedIn Learning

EN | 30 USD pro Monat | Dauer: eigene Lerngeschwindigkeit

Ich gehe einfach mal davon aus, dass du schon längst ein Profil auf LinkedIn hast, dort regelmässig meinen Kanal verfolgst und wir uns vielleicht sogar schon direkt dort miteinander ausgetauscht haben. Wenn nicht, dann hast du jetzt einen FETT GEDRUCKTEN Punkt auf deiner To-do-Liste. LinkedIn Learning bietet dir in Sachen UX-Weiterbildung eine ganze Fülle an Kursen und Tutorials. Kostenmässig ist das überschaubar: Entweder du investierst knapp 30 USD monatlich oder knapp 20 USD pro Jahr für die Mitgliedschaft.

Kann man auch ohne spezifische (teure) Weiterbildung UX-Designer*in werden?

Das möchte ich niemandem absprechen, wobei ich grundsätzlich für eine fundierte Weiterbildung plädiere. Doch auch hier bietet das Netz eine beachtliche Fundgrube an User Experience Tutorials. Allen voran wirst du auf YouTube fündig. Hier mal ein paar von zahlreichen Beispielen:

Gratis UX Quellen

Nielson Norman Group

Diese UX-Research & Consulting Firma hat einen grossartigen YouTube-Kanal, auf dem du zahlreiche Video-Tutorials zu Thema sehen kannst. Von den Grundlagen über die User-Psychologie bis hin zu Webdesign & Website UX.

Laith Wallace

Laith gilt in der UX-Scene als Genie. Vor allem, wenn es darum geht, deine Karriere als User Experience Designer*in nach vorne zu treiben, beziehungsweise in diesem Job Fuss zu fassen. Er streift in seinen Video-Clips zwar auch Designtechnik und Designtheorien, doch der Fokus liegt ganz klar auf der Tätigkeit an und für sich. Somit sind die in Englisch gehaltenen Tutorials ideal als Ergänzung zu deiner UX-Weiterbildung.

Caler Edwards

Wenn du mehr über UX / UI Design-Tools erfahren möchtest, dann ist der YouTube-Kanal von Caler eine echte Goldgrube. Hier findest du hilfreiche Anleitungen und Einblicke in Adobe XD und Figma – eine Software zur Prototypenerstellung für UX & UI.

The Futur

Der YouTube-Kanal von „The Futur“ ist weit gefächert. Grundsätzlich geht es darum, wie du mit dem, was du liebst, Geld verdienen kannst. Das lässt sich gewiss auch auf Landschaftsgärtnerei, Origami und Kuchenbacken anwenden, doch die Macher hinter den Tutorials konzentrieren sich primär auf den Bereich Design. Und da spielt UX eine grosse Rolle. Vorsicht: The Futur ist ein Zeitfresser. Ich habe mir ein paar der UX-Tutorials angesehen und bin dann in die vielen anderen Bereiche abgeschweift. Die Videos sind super sympathisch, die Hosts witzig und alle Themen bieten Mehrwert. Hier kannst du mühelos ein paar Stunden verbringen.

Laws of UX

Jon Yablonski – die treibende Kraft hinter «Laws of UX» – gilt als absolute UX-Koryphäe. Sein Kredo ist es, nicht das Design nach dem Produkt und/oder der Anwendung auszurichten, sondern nach den Menschen, die es benutzen. Dazu bedient er sich der Psychologie. Laws of UX hilft dir dabei, komplexe psychologische Heuristiken zugänglich zu machen. Und zwar auf eine einfache, übersichtliche Art und Weise. So hast du Zugriff auf viele nützliche UX-Design-Ansätze, die in den psychologischen Verhaltensmustern eines jeden Menschen fussen.

Mein Fazit zum Thema «UX-Designer werden»

UX Design ist ein fundamentaler Website-Baustein. Wer den eigenen Internetauftritt nicht dahingehend optimiert, der gerät eher über kurz als lang ins Hintertreffen. Da lässt sich nichts schönreden. Das ist so.

Also: Do it! Wenn du Spass daran hast, Probleme visuell zu lösen, es dich kickt, Dinge zu verbessern, du dich gerne mit Menschen und deren Verhaltensmustern auseinandersetzt und es dir leicht fällt, ein Gewirr an Fäden zu einem stimmigen Ganzen zu verknüpfen, dann ist User Experience Designer*in dein Job.

In diesem Sinne freue ich mich, wenn ich dir mit diesem Blogbeitrag etwas Rückenwind auf deinem Weg hin zum*r User Experience Designer*in gegeben habe. Und wie immer gilt: Wenn du Fragen oder Anregungen zum Thema hast, du deine Erfahrungen bei deiner UX-Weiterbildung teilen oder du einfach nur eine Runde mit mir über Marketing fachsimpeln möchtest, dann mach das unbedingt. Per Kommentar, in unseren Social-Media-Feeds oder via Brieftaube. Ich freue mich darauf.

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