Afristic Intelligence: Lässiger Kreativmix aus Afri Cola und AI Marketing

12.4.2024
Lesezeit: 9 Minuten

Lerne, wie Afri Cola fast nur durch KI ins Rampenlicht rückte und was Marketing-Guru Friedrich von Zitzewitz über die Werberevolution denkt. Die Zukunft des Marketings wartet auf dich!

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Inhalt auf einen Blick

Inhalt in Kürze

  1. AI Marketing & die Kreativbranche: Die Zukunft ist heute
  2. AI Marketing: Die Afri Cola Kampagne
  3. Next Stepp im Afrismus: die Afristic Intelligence
  4. AI Marketing in Action: Der Entstehungsprozess der Afri-Website
  5. Afristic Intelligence stellt WvonZ-Team vor neue Probleme
  6. KI-Tools automatisieren den Menschen nicht weg
  7. Die Herausforderungen von KI in der Werbung
  8. Wie sieht die Zukunft von AI Marketing aus?

 

AI Marketing & die Kreativbranche: Die Zukunft ist heute

Friedrich von Zitzewitz gilt in der Werbebranche seit vielen Jahren als echter Go-to-guy. Also jemand, der sich auskennt, der schon zahlreiche Kampagnen für globale Unternehmen kreiert und dafür über 500 Auszeichnungen erhalten hat. Und der heute mit seiner eigenen Marketingagentur WvonZ geniale Projekte auf die Beine stellt.

Was mich aber so richtig interessiert, das ist eine Kampagne, die quasi die Blaupause für AI Marketing darstellt. Friedrich hat mit seinem Team eine Werbekampagne für Afri Cola kreieren lassen. Und zwar ausschliesslich von KI-Tools.

Für Friedrich hat der derzeitige Auftrieb von AI Marketing tatsächlich ein ganz ähnliches Feeling, wie damals in den 90ern, als er gemeinsam mit seinem Kumpel zum ersten Mal im Internet surfte und in mühsamer Kleinstarbeit die ersten Webseiten programmierte. Für ihn steht fest, dass wir mit den neusten KI-Tools wie ChatGPT und Midjourney gerade etwas Monumentales erleben.

Da bin ich mit ihm zu 100 % einer Meinung. AI ist eine grossartige Möglichkeit, um den Kreativprozess zu verbessern. Zum Beispiel kann KI genutzt werden, um zielgerichtet, schnell und einfach erstaunliche Bilder zu kreieren, die früher viel Zeit und Mühe erfordert haben. Dies gibt den Kreativen mehr Zeit, um sich auf die wichtigen Aspekte ihrer Arbeit zu konzentrieren.

AI Marketing: Die Afri Cola Kampagne

Der Grundstein eines verrückten Projekts ist ein Kunde, der den Mut hat, Neuland zu betreten. Afri Cola ist eine alte deutsche Getränkemarke, die in den 1930er-Jahren gegründet wurde und ab sich 1970 als Coca-Cola Konkurrent etablierte. Über die Jahrzehnte entwickelte sich die Afri Cola in der ikonischen Flasche zu einem It-Getränk, das heute zu einem festen Bestandteil der Pop-Kultur zählt.

Dass Afri Cola schon immer einen Hang zum Kreativen hatte, beweisen mitunter legendäre Werbekampagnen. Allen voran die aus den 1970ern, bei denen der Pop-Art-Künstler Charles Wilp Regie führte. Für die damalige Zeit extrem provokant. Nicht nur der nackten Haut wegen, sondern auch aufgrund der Anspielung eines psychedelischen Drogenrausches. Albert Hoffmann lässt grüssen.

https://afri.de/naked/afri-ai/

Fakt ist, dass Afri Cola mal mehr, mal weniger Erfolg hatte, sich aber fest als Markengetränk der Pop-Kultur etabliert hat. Und genau dies war auch der Aufhänger für Friedrich und sein Team, als diese 2017 Afri als Kunden gewinnen konnten. Der Pitch: Afri Cola ist Liquid Pop Culture.

Die sich daraus entwickelte Kampagne legte den Grundstein für den «Afrismus». Eine Denkweise, wenn nicht sogar eine Religion, die das Chaos umarmt und offenlegt, dass nichts einen Sinn ergeben, beziehungsweise einen Zweck haben muss. Nur so entsteht die grösste persönliche Freiheit, die in der Welt von Afri Cola allgegenwärtig ist.

Der Afrismus bietet als Kreativspielplatz einen sagenhaft fruchtbaren Boden, um AI Marketing in seiner ganzen Pracht von der Leine zu lassen. Ausserdem stecken die Buchstaben A und I bereits in Afri. Und wenn man sich jetzt noch den Slogan aus den 70ern «Alles war in Afri!» anschaut, dann waren die Weichen schon damals in Richtung AI Marketing gestellt. Oder auch nicht. Egal.

Next Stepp im Afrismus: die Afristic Intelligence

Die jüngste Afri Cola Kampagne ist ein perfektes Beispiel dafür, wie KI in der Werbung eingesetzt werden kann. Vor die Aufgabe gestellt, den Afrismus neu zu bespielen, kam das WvonZ-Team darauf, die immer grösser werdenden Möglichkeiten von KIs zu nutzen. Mehr noch: Die komplette Kampagne sollte, soweit es geht, von AI-Tools wie beispielsweise ChatGPT und Midjourney kreiert werden. Was da alles möglich ist, das habe ich bereits mit Nicholas Hänny getestet und ein Modelabel inklusive Shop von KI-Tools in nur 45 Minuten kreieren lassen.

AI Marketing in Action: Der Entstehungsprozess der Afri-Website

Ich wollte von Friedrich wissen, wie das Zusammenspiel zwischen dem menschlichen Kreativteam und den KI-Tools abläuft. Der Content wie Text, Bilder und Code der Afri-Cola-Kampagne ist zwar von AI-Softwarelösungen kreiert, doch von nix kommt nix. Soll heissen, dass das WvonZ-Team das kreative Futter für die KI-Tools zunächst erdenkt.

So sind insbesondere die ganzen verrückten Geschichten auf der Afri-Website von Menschen ausgedacht. Diese Ideen dienen dann als Blaupause für sämtliche Prompts, Bildervorgaben, Codierungen, etc. mit denen die diversen AI-Softwares gefüttert werden. Das Ergebnis sind dann die sagenhaften, von der KI erzeugten Bilder und Geschichten, welche auf der Afri-Website zu sehen sind.

In diesem Prozess wird klar, dass die Arbeit mit AI von den Menschen ein neues Skill-Set erfordert. Es ist tatsächlich so, dass KI und Mensch miteinander und voneinander lernen. Der Art Director von WvonZ fühlt sich von Haus aus mit Bleistift und Radiergummi am wohlsten, erzieht aber mit seinen Prompts auf Midjourney die besten Ergebnisse. Andererseits kreiert das Tool Bilder, die den Grundstein für völlig neue Ideen legen.

Tipp: Klick mal auf den kleinen roten AI-Button auf der Afri Cola Website (im Afrismus ist von einem «AI Schnubbsi» die Rede). Jetzt kannst du dir alle Prompts ansehen, anhand denen die verschiedenen Elemente der Seite kreiert wurden.

Afristic Intelligence stellt WvonZ-Team vor neue Probleme

AI Marketing ist (noch) keine Eier legende Wollmilchsau. Gerade wenn es darum geht, im Rahmen der Kampagnenkonzeption ein fortlaufend gleichmässiges oder zumindest ähnliches Ergebnis zu erhalten.

Ein Problem, mit dem sich Friedrich und sein Team nach wie vor herumschlagen, sind die Printmedien. Die Produktbilder, insbesondere das Logo und die Flaschen, sind nicht KI-generiert. Die zum Thema der jeweiligen Story passenden Hintergrundbilder dagegen schon. Diese allerdings als printfähige Bilder von Midjourney generiert zu bekommen, das ist derzeit nicht möglich.

Die gute Nachricht: Midjourney arbeitet daran und soll schon in naher Zukunft mit genialen Lösungen um die Ecke kommen. Die schlechte Nachricht: Eben genau das aktuelle, zur derzeitigen Story generierte Hintergrundbild haargenau in naher Zukunft neu und printfähig generieren zu lassen, das geht nicht. Auch dann nicht, wenn die exakt selben Prompts eingesetzt werden.

Noch ein Problem: Mit KI-Tools zu arbeiten, macht echt Spass. Das hat wiederum zur Folge, dass man sich buchstäblich in Prompts verlieren kann. Ich habe für BEYONDER eigene Icons von Midjourney kreieren lassen, was tatsächlich eine Woche gedauert hat. Nicht weil die KI es nicht gepackt hat, sondern weil ich mich einfach nicht lösen konnte.

Was Friedrich zudem feststellt, ist, dass sich Midjourney noch echt schwer damit tut, Gliedmassen zu verbildlichen. Was da teilweise rumkommt, erinnert eher an einen Horrorfilm: Frösche, denen Arme aus der Brust wachsen, Hände mal mit vier, dann mit sechs Fingern, usw. Wobei dieses Fauxpas in Anbetracht der künstlerischen Leistung der KI zwischen die Ritzen fällt. Es ist erstaunlich, dass die Bilder auf der Afri-Website tatsächlich von der AI «gemalt» wurden.      

KI-Tools automatisieren den Menschen nicht weg

Ganz wichtig für Friedrich ist es festzuhalten, dass AI Marketing die menschliche Komponente nicht ausradiert. Eine Sorge, die vielen Kreativen derzeit den Schlaf raubt. Es ist wahrlich so, dass sich beides perfekt ergänzt. So wird insbesondere der Art Direktor bei WvonZ endlich seinem Titel zu 100 % gerecht, da er sich ausschliesslich mit dem Dirigieren der KI-Tools beschäftigt und nicht, wie zuvor, zig andere Aufgaben zusätzlich meistern muss.

Die Bilder und Tools, die von der KI für die neue Afri Cola Kampagne erstellt wurden, sind von beeindruckender Qualität und eröffnen neue Möglichkeiten für die Kreativbranche. Die Kampagne zeigt, dass die Nutzung von KI in der Werbung ein vielversprechender Ansatz sein kann und dass es noch viel Potenzial für die kommende Zeit gibt.

Auch die mögliche Zukunft von selbstlernenden Assistenzsystemen, die die Arbeit von Kreativteams verbessern und beschleunigen können, wird immer realistischer. Die Entwicklung von KI-Tools und -Services wird voraussichtlich auch zu einer neuen Start-up-Welle führen, die sich auf die Entwicklung von KI-Software und -Tools konzentriert.

Aber was ist mit all den Praktikanten:innen, die sich zu Beginn ihrer Karriere im Marketing in verschiedenen Agenturen ihre Sporen verdienen? Und zwar in aller Regel genau mit den Aufgaben, die heute schon von ChatGPT & Co. innerhalb weniger Sekunden erledigt werden können. Fakt ist, dass keiner von uns in die Zukunft schauen kann. Fakt ist aber auch, dass die KI-Neuentwicklung nicht wie ein Gewitter über uns hereinbricht, sondern sich nach und nach entwickelt.

Einige Jobs werden überflüssig werden. Doch das gab es in der Vergangenheit immer wieder, und das wird es auch immer wieder geben. Denke an Tran (Walöl), Foto-Film, Floppy Disk, usw. Ein Bereich bricht langsam weg, nur um einem anderen Platz zu machen. Diese Entwicklung lässt aber immer genügen Zeit, um sich neu zu erfinden oder um das eigene Skill-Set dementsprechend auszubauen.

Die Herausforderungen von KI in der Werbung

KI wird nicht nur die Werbung verändern. KI wird alles verändern. Zum Guten hin, wenn wir hinterherkommen. Und genau das scheint im Moment nicht der Fall zu sein. Die Möglichkeiten, die sich im AI Marketing und in vielen anderen Bereichen durch KI eröffnen, sind immens. Die Entwicklung geht rasend schnell voran, was mittlerweile nicht nur bei Regierungen die Alarmglocken schrillen lässt, sondern auch bei Wirtschaftsgrössen wie Elon Musk. Er rät zum Beispiel, in Sachen ChatGPT & Co. für ein paar Monate auf den Pausenknopf zu drücken, damit fundamentale Dinge geklärt werden können.

Eines der grössten Probleme ist die Frage nach den juristischen Aspekten. Wer besitzt die Rechte an einem von der KI erstellten Werk? Was passiert, wenn jemand mit AI-Tools ein Werk erstellt, das einem anderen, von Menschenhand kreierten Werk ähnelt? Und wo lässt sich eine KI aus rechtlicher Sicht überhaupt einordnen? Als Maschine, als Firma, als eigenes Bewusstsein oder irgendwo dazwischen? Diese Fragen sind noch nicht vollständig geklärt und müssen weiterhin diskutiert werden. Am besten gestern.

Wie sieht die Zukunft von AI Marketing aus?

Rosig. Da sind wir uns einig. Es gibt mittlerweile nur wenige Menschen, die noch nichts von KI-Tools gehört haben. Und das Interesse im Marketing-Bereich ist gross. Friedrich ist sich sicher, dass KI eine positive Rolle in der Kreativbranche spielen wird. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass die Verwendung von KI in der Werbung dazu beitragen wird, die Effizienz und Effektivität von Kampagnen zu verbessern.

Ich möchte dir auf jeden Fall den Podcast mit Friedrich von Zitzewitz ans Herz legen. Und ich bin schon sehr auf deinen Input und/oder deine Fragen zum Thema AI Marketing gespannt.

Shownotes

Linkedin Friedrich von Zitzewitz

WvonZ Website

Afri-Kola Kampagne

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